Jubiläumsweg Bodenseekreis: von Heiligenberg nach Owingen
Der Luftkurort Heiligenberg liegt klimatisch begünstigt in 700 - 800 m.ü.NN. Seine Lage an einer Hangkante machte ihn zur „Aussichtsterrasse des Bodensees“. Auf dem steil abfallenden Bergsporn liegt das weithin sichtbare Schloss Heiligenberg der Fürsten zu Fürstenberg, eines der bedeutendsten Renaissancebauten in Süddeutschland.
Auf einem Hügel nordwestlich des Altheiligenberg (dem Vorgängerbau von Schloss Heiligenberg) ist auf topografischen Karten die Schwedenschanze eingetragen.
Der Wallfahrtsort Maria im Stein geht auf eine Legende aus der Zeit der Kreuzzüge zurück.
Den geologische Höhepunkt der Etappe bildet der Aachtobel, eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Seit der letzten Eiszeit (Würm) vor 25.000 Jahren hat hier die Aach auf einer Länge von zwei Kilometern und bis zu 120 m tief das weiche Molassegestein erodiert. Der daraus entstandene, stellenweise enge Tobel trennt heute den Naturraum des Oberschwäbischen Hügellandes vom Bodenseebecken und bildet die Grenze zwischen Oberem und Unterem Linzgau. Am oberen Ende wurde zum Hochwasserschutz ein natürlicher Damm errichtet.
Hohenbodman ist der Stammsitz der Herren von Bodman, von denen sich die Bezeichnung „Bodensee“ ableitet. Im 12. Jh. errichteten sie hier eine Burg, die im Dreißigjährigen Krieg wieder zerstört wurde. Übriggeblieben ist der massive Turm. Der weiße Verputz und sein Spitzdach machen den heutigen 37 m hohen Aussichtsturm zu einer Landmarke in der Region. Seine Aussichtsplattform bietet einen umfassenden Rundumblick.
Am Ortsausgang von Hohenbodman steht die „1000-jährige Linde“.
Autorentipp
Einkehrmöglichkeit
Löwen AltheimGasthaus Adler Hohenbodman
Landgasthof Engel
Lugenhof
Lagerhäusle
Sicherheitshinweise
Da die Wege im Aachtobel rutschig sein können, ist Trittsicherheit Voraussetzung. Bitte informieren Sie sich vorab über evt. Sperrungen des Tobels unter www.owingen.com
Weitere Infos und Links
Schloss Heiligenberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Heiligenberg
Aachtobel: http://de.wikipedia.org/wiki/Aachtobel
Alle Etappen des Jubiläumsweges Bodenseekreis: https://www.outdooractive.com/r/1506725
Dies ist keine offizielle Tourenbeschreibung des Wegebetreibers, vielmehr der rein private Wandervorschlag des Autors. Für die Aktualität der Informationen kann daher keine Gewähr übernommen werden.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Ausgangspunkt der 5. Etappe auf dem „Jubiläumsweg Bodenseekreis“ ist der Postplatz in Heiligenberg, der mit dem Linienbus erreichbar ist. Eine Infotafel erläutert die Geschichte des Postplatzes und der beeindruckenden Gerichtslinde aus dem 12. Jh.
Der Weg führt uns gleich aus dem Ort hinaus und dann 5 km asphaltfrei, mit viel Schatten und dennoch aussichtsreich nach Westen.
Vom Bellevueplatz hat man vor allem im Herbst einen freien Blick auf das Schloss Heiligenberg und den Bodensee.
Weitere 3 km später erfahren wir bei der Schwedenschanze, dass die hier errichtete Befestigungsanlage mit Wällen und Gräben zumindest nichts mit den Schweden und dem Dreissigjährigen Krieg zu tun hat. Der Grund für die Errichtung der heute noch teilweise erkennbaren Wälle und Gräben ist historisch nicht gesichert; sie wird auch als Frickinger Ringburg bezeichnet. In der weiteren Umgebung finden sich mehrere kleinere Schanzen.
Der Jubiläumsweg teilt sich hier: wir können auf der Schanze weitergehen oder vor ihr rechts hinunter auf einen Forstweg bis zum Zusammentreffen beider Wege.
Noch vor dem Waldaustritt können wir zum Schloss Heiligenberg zurückblicken. Bei entsprechender Sicht reicht das Panorama über den Gehrenberg hinaus bis zu den Alpen. Direkt vor uns sehen wir den Kirchturm von Frickingen. Wir gehen nun auf einem asphaltierten Sträßchen nach Birkenweiler und sehen zum ersten Mal den markanten weißen Aussichtsturm von Hohenbodman in knapp 5 km Luftlinie. Bis wir von ihm aus das Linzgaupanorama genießen können, müssen wir erst noch 10 km zu Fuß gehen.
Kurz hinter Altheim haben wir den tiefsten Punkt der Etappe erreicht.
Vom Elisabethenhof aus können wir noch einmal auf den Tagesverlauf zurückblicken und haben wieder den Turm von Hohenbodman vor uns. Dann weist uns die Tafel mit einer Marienfigur den Weg zum Wallfahrtsort Maria im Stein. Ein aus türkischer Gefangenschaft geflohener Ritter von Bodman soll sein Gelübde erfüllt haben und an dem Ort, an dem er zum ersten Mal seine Heimat wiedersah, eine Marienkapelle errichtet haben. Schriftlich erwähnt ist diese jedoch erst 1550. Zwischen 1720 und 1750 war die Blütezeit der Marienwallfahrt. 1948 wurde der jetzige halbrunde Bau errichtet und damit die Wallfahrt erneuert, die jedes Jahr am 1. Mai beginnt.
Nach den Steinhöfen steigen wir auf Stufen steil in den Wald hinab. Molassefelsen zur Rechten kündigen bereits den Aachtobel an. Noch vor der Kapelle sprudelt angeblich heilbringendes Wasser aus einem Metallrohr links vom Weg aus der Erde.
Auf einem Metallsteg überschreiten wir die Aach und treten in den Aachtobel ein. Im Frühjahr blühen hier die Märzenbecher, bald darauf ist der Tobel erfüllt vom Duft des Bärlauchs.
Nach dem landschaftlich reizvollen Umweg von fast zwei Kilometern und einem Anstieg von 250 Hm erreichen wir Hohenbodman. Hier lohnt sich ein kleiner Abstecher zu dem Aussichtsturm, den wir schon aus der Ferne gesehen haben.
Am Ortsausgang erreichen wir die „1000-jährige Linde“, eine der ältesten Deutschlands. Sie ist vermutlich ca. 800 Jahre alt, war früher 30 m hoch und hatte einen Stammumfang von über 10 Metern. Fahrlässige Bauarbeiten führten jedoch dazu, dass sie das ihr zugesagte Alter nicht mehr erreichen wird.
Auf dem „Kirchweg“ wandern wir weiter nach Owingen zum Rathaus, dem Endpunkt der Etappe.
Von hier aus geht es weiter auf der 6. Etappe: "Von Owingen nach Überlingen".
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
mit Bus 7397 ab Bf Salem oder Bus 7379 ab ZOB Überlingen zum Postplatz Heiligenberg;vom Rathaus Owingen mit Bus 7378 oder Bus 7379 zum ZOB Überlingen
bitte jeweils Fahrtzeiten und Verkehrstage beachten!
Fragen & Antworten
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